1931 gründete Großvater Otto Hoeschele die Firma „Otto Hoeschele GmbH&Co KG“ als Strickmodewaren-Firma in einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb. Aufgrund der Wirtschaftskrise ein risikoreiches Unterfangen. Die Region war sehr arm und Otto konnte sich nur ein veraltetes Maschinenwerk leisten. Eine Erzählung von Otto Hoeschele vom Jahre 1931, wo ihm für eine Anstellung eine regelmäßige Eierzufuhr angeboten wurde, verbildlicht die hohe Arbeitslosigkeit in der Zeit. Doch Otto blieb immer fair zu seinen MitarbeiterInnen und zahlte ihnen den fairsten Lohn, den er aufbringen konnte. Und zu Zeiten des 3. Reiches brachte er es fertig, jüdische MitarbeiterInnen als polnische Leiharbeiter deklariert aus dem Land zu bringen.
Als nach dem 2. Weltkrieg die französische Besatzungszeit begann, wurde die Firma um alle neueren Anschaffungen enteignet – bis auf eine gerade neu angeschaffte Strickmaschine. Sie konnte noch rechtzeitig mit einem alten Typenschildchen umgepolt werden und so konnte in Kleinem weiterproduziert werden. Die Zeit bis zur Währungsreform war ausgefüllt mit Tauschgeschäften. Gegen Kunstseide gab es Damenstrümpfe und gegen Rohbaumwolle und andere Textilrohstoffe gab es „Unterzeuge“ (Unterwäsche). Aber nur so konnte der Betrieb über Wasser gehalten werden.
Nach der Währungsreform gab es einen mächtigen Auftrieb. Die Damenstrümpfe wurden dem Betrieb aus der Hand gerissen und man bot bis zu DM 5.- pro Paar. Doch Otto Hoeschele blieb bescheiden und verkaufte die Strümpfe weiterhin zu DM 2.85 an die reguläre Kundschaft. Für Ottos Einstellung hinsichtlich Arbeitnehmer-, Lieferanten- und Kundentreue wurde er im Jahre 1970 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Der Betrieb wurde von der 2. Generation übernommen, doch das Ehepaar Hoeschele verstarb früh und überlas ihren jungen Söhnen Andreas und Otto Junior (3. Generation) den Betrieb – wie sich später herausstellte mit einem hohen Schuldenberg. Mit diesen Voraussetzungen war es trotz unzähligen Mühen nicht möglich, den Betrieb dauerhaft fortzuführen. Doch so schnell gab die Familie Hoeschele nicht auf, hatten sie doch ihrem Vater am Sterbebett versprochen, die Firma Hoeschele weiterzuführen. Nicht gewillt aufzugeben, schmiedeten das heutige Geschäfts-Ehepaar Hoeschele einen kühnen Plan: In einer Nacht- und Nebelaktion heirateten das junge Liebespaar. Nachdem es keine Rettung mehr für die Otto Hoeschele GmbH & Co KG gab, gründete die nun eingeheiratete Susanne Hoeschele 48 Stunden nach der Hochzeit das Unternehmen “Safeguard Hoeschele GmbH“ (so blieb der Hoeschele-Name erhalten), während Andreas Hoeschele zeitgleich den Konkurs der Otto Hoeschele GmbH&Co KG anmeldete.
Heute ist Hoeschele stolzer Marktführer bei Strickwaren für Berufs- und Imagebekleidung. Zum Kundenstamm zählen viele namhafte Industriekonzerne, Organisationen und öffentliche Auftraggeber im In- und Ausland wie z. B. Polizei, Justiz, Feuerwehr, Militär und Security. Mit dieser Sicherheit im Rücken und mit liebevollem Blick auf die Anfänge der Hoeschele Ära wurde unlängst die Marke Hoeschele 1931 gelauncht – endlich wieder mit Strickwaren-Mode für Zivile, in die das Herz der Familie, die traditionelle Handwerkskunst und eine große Portion Hoffnung und Freude auf eine nachhaltige Zukunft fließen. Die Kleidung ist so robust, so fest verankert in der Schwäbischen Alb, wie es die Familie Hoeschele ist. Und: Bereits die 4. Generation ist mit ganzem Tatendrang dabei!




